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Was muss ich tun?

Was muss ich tun, damit mein Freund Jesus kennen lernt, meine Eltern wieder zusammenkommen, meine Frau so wird, wie ich das möchte, und meine Kinder «gut» herauskommen und unsere Gemeinde endlich Aufbruch erlebt? 

Gib alles auf!

Die Geschichte vom reichen Jüngling aus der Geschichte aus dem Markus-Evangelium hat mich neu wachgerüttelt. Dieser fragt das nämlich: «Guter Meister, was muss ich tun, damit ich…»

Die Antwort von Jesus hallt heute noch schockierend nach: «Geh und verkaufe alles, was du hast.»

Anders gesagt: Verlasse alles, was du dir aufgebaut hast und vertraue mir allein. Gib alles auf, damit du alles gewinnen kannst. Tue, was ich will und folge mir nach – dann bekommst du – nicht, was du willst (vielleicht) – aber dafür das, was ich für dich geplant habe. Sind meine einleitenden Gedanken da oft nicht genauso wie die vom reichen Jüngling? Beim Lesen solcher Texte scheint es mir so klar – ich bin nicht wie er. Aber wenn ich mein Alltag sehe… doch dann bin ich mit meinem Bitten oft genauso. 

Wirklich alles?

Sind wir bereit, für Jesus alles aufzugeben, loszulassen von dem, was wir wollen, und von dem, was wir vielleicht sogar «gut-gemeint-christlich» wollen? Dem Wachstum unserer Gemeinde? Das gute Erziehen unserer Kids? Sind wir bereit, uns helfen zu lassen? Ich bin überzeugt, dass der lebendige Glauben an Jesus uns immer wieder an genau diesen Punkt führt. Nicht ich, sondern JESUS. Das ist das Evangelium. Die entscheidende Frage ist deshalb, ob ich für mich selbst oder für, mit und aus dem Evangelium lebe.

JA!

Das Evangelium ist kein «was muss ich, damit ich erreiche» – Vielmehr ist es ein «ER (Jesus) hat, damit wir haben». In 2Korinther 2,14 steht: «Gott aber sei Dank, der uns allezeit im Triumphzug umherführt in Christus und den Geruch seiner Erkenntnis an jedem Ort durch uns offenbart.»

Ein Triumphzug, wenn ich mir das vom Fussball her anschaue, dann bedeutet es nicht, dass ich als Fan meiner Lieblingsmannschaft zujuble und so mit ihnen gewonnen habe; ich bin Teil der Mannschaft. Eingeladen, um mitzuspielen und den Sieg zu feiern.  

Wenn wir uns das vorstellen: Was hat doch der reiche Jüngling verpasst? Wieso? Vielleicht weil dieses Reich-Gottes-Denken damals wie auch heute nicht erkannt wurde? Hast du es erkannt? Ich bete immer wieder mit den Worten aus dem Eph 1,18: «Er erleuchte die Augen meines Herzens, damit…» ich seine Herrlichkeit und sein Wirken erkennen kann. Ich muss also nicht für meine Ziele, für meine Karriere kämpfen. Ich muss nicht perfekt sein, kein Superheld Vater, damit meine Kinder hoffentlich gut rauskommen. Ich muss auch kein Übermann sein, um meiner Frau der beste Ehemann zu sein (der ich übrigens wirklich gerne wäre).

Jesus will helfen

Was vielmehr der Schlüssel ist – übrigens auch für alles andere, was ich nicht erwähnt habe – dass ich zu meinen Schwächen stehe und wissen darf, dass Jesus mir gerne hilft. Dass eine geniale Kraft darin verborgen ist, wenn wir nicht versuchen, mehr zu sein, als wir sind – aber die Hilfe von Jesus suchen und annehmen. Tun, was er sagt. 

So geschehen, als mein Sohn mich korrigierte und mir ziemlich lieblos, mit einem typischen Teenager-Auftreten aufzeigte, dass ich falsch liege und dass ich sowieso keine Ahnung hätte. Zugegeben, ich habe im Affekt zurückgeschossen und meinen Sohn für seine freche Art in sein Zimmer geschickt. Etwas später sprach ich mit Jesus darüber und ich spürte, wie er mir sagte: «Steh dazu – gib deinem Sohn recht und frag deinen Sohn, wie er denn gehandelt hätte.» Es kostet mich Überwindung. Ähnlich wie beim reichen Jüngling war das nicht das, was ich von Jesus hören wollte. Aber ich überwand mich – denn ich habe ja bereits den Sieg – also, was soll mir da ein Zacken aus der Krone fallen? Bei meinem Sohn sitzend, mich entschuldigend und ihn um Rat fragend, bemerke ich, dass seine Augen leuchten, wie er mir mit viel Leidenschaft erzählt und mich mit seinen Weisheiten überrascht. Ja, Jesus hat immer die richtige Antwort – die Frage ist nur, fragen wir? Nehmen wir Hilfe an und sind wir bereit zu tun, auch wenn wir hören, was wir nicht hören wollten?